Genussgedanken zum Dienstag, dem 17.03.2020
Genuss ist zuerst einmal eine Kopfsache und braucht ein Bewusstsein für Dinge oder auch Gedanken, …
Kulturfarmer
Die Routine des täglichen Aufschreibens meiner Genussgedanken hat in mir die Überzeugung reifen lassen, die Ereignisse während eines Schlüsseljahrs meines Lebens aufschreiben zu wollen. 1986 wurde ich mit meiner damaligen Freundin, einer Halbitalienerin aus Norddeutschland, zu einer Hochzeit nach Sardinien eingeladen. Wir waren gerade mit unseren Ausbildungen zu Hotelkaufleuten fertig und dachten, es wäre ein günstiger Zeitpunkt, sich neben der Feier auf das Abenteuer einer saisonalen Jobsuche in einer der Touristenregionen der Insel einzulassen. Es kam dann ganz anders. Wir landeten auf der Isola di San Pietro, einer kleinen Insel südwestlich vom sardischen Festland, und blieben fast ein Jahr. Isola di San Pietro ist in vielfältiger Weise einzigartig und als Insel von gerade mal zehn mal acht Kilometern Größe, weniger als 6.500 Einwohnern und nur einem Ort, ein sehr überschaubarer Lebensraum. Die Legende besagt, dass im Jahre 46 nach Christus der Apostel Petrus während eines Sturms auf der felsigen Insel Zuflucht fand und ihr so letztendlich den Namen gab.
Das Besondere an der Zeit auf San Pietro war auf der einen Seite die sich schnell einstellende und normale Alltäglichkeit zwischen Arbeit und Freizeit, einem kleinen Freundeskreis und den üblichen Routinen, wenn man in einer Gastfamilie lebt und sich mit der neuen Lebenssituation arrangiert. Auf der anderen Seite war es natürlich außergewöhnlich, auf einer Insel im Mittelmeer zu leben, Tauchen von Tarcisio, einer Unterwasser Berühmtheit, zu erlernen, unter und über Wasser zu arbeiten, Strände für sich alleine zu haben, die Insel zu erkunden und die Kultur einer für uns fremden und aufregenden Zivilisation kennenzulernen. Eine weitere Besonderheit war, dass wir bei einem Paar, Tarcisio und Elisabeth, lebten, welches ein Jahr vor unserer Ankunft ihren damals 17jährigen Sohn Peter bei einem Tauchunglück verloren hatte. Ich führte in der Zeit auf San Pietro mit meinen 22 Jahren in gewisser Weise ein geliehenes Leben, in dem ich mal mehr, mal weniger spürbar in die Rolle von Peter schlüpfte und den Eltern den Sohn ersetzte.
In der Zeit auf der Insel erlebte ich in komprimierter Weise alles, was zu einem erfüllten und ganzen Leben dazugehört. Die Gedanken an die Ereignisse zaubern mir heute noch regelmäßig ein Lächeln ins Gesicht, lassen mich aber auch nachdenklich werden. Letztendlich entstammen diesem Schlüsseljahr mein Interesse an Lebensgeschichten und die Idee zu den Nordwalder Biografietagen. Hier mal in ganz kurzer Form zwei der besonderen Insel-Erlebnisse:
Die Blechbüchsen von Nuraminis. Eine italienische Hochzeit ist immer eine außergewöhnliche Feier. Auf Sardinien wird dieses Fest sogar mehrtägig und nach bestimmten Ritualen gefeiert. Gerade die Vorbereitungen finden nach Geschlechtern getrennt statt und waren für mich mit sprachlichen Komplikationen verbunden. Ich erlebte eine große Frömmigkeit und staunte über die komplett anderen Bräuche. Aus der Ratlosigkeit für ein besonderes Geschenk, welches mit unserer Kultur zu tun hat, entstand die Idee, dem Brautpaar Büchsen hinter das Auto zu binden, einer in dem sardischen Bergdorf Nuraminis vollkommen unbekannten Sitte. Die Aktion hatte ungeahnte Folgen. Noch Nächte nach der Hochzeit erschallte Gelächter aus den Nachbarhäusern, weil wieder irgendjemand Blechbüchsen hinter irgendein Auto gebunden hatte und diese durch die Nacht klapperten.
Der grüne R4 und wie er mich berühmt machte. Wie so oft waren wir abends nach dem Essen mit den Freunden auf der Piazza von Carloforte unterwegs. Ein Eis hier, ein Schwätzchen da, dann ab zu Massimo an die Bar. Wir leerten eine ganze Flasche Averna. Trotzdem bat mich Trilia, der Freund, der oberhalb des Ortes wohnte, ihn nach Hause zu fahren. Hoch ging es die Serpentinen, der Scheinwerfer leuchtete abwechselnd an die Klippen, dann über die ganze Bucht auf das Meer hinaus. Ich dachte, wenn es auf der einen Seite rauf geht, geht es auf der anderen Seite auch wieder runter. Plötzlich fuhr ich holpernd ins Nichts, ins Dunkle. Trilia zerrte uns aus dem Auto und ließ uns bei sich schlafen. Am nächsten Morgen kam das böse Erwachen, hunderte von Stufen führen zurück ins Dorf, alle 15 ein Plateau gerade groß genug für den R4. Die Fußball Heimmannschaft spielte an diesem Sonntag das Derby gegen Cagliari, die sardische Landeshauptstadt. Die Zuschauer mussten zum Stadion alle am R4 vorbei. Gelächter, Gerede. Aus der Rettungsaktion des Autos wurde ein italienisches Volksfest und ich, der verunglückte Fahrer, berühmt auf der ganzen Insel.
Ich lernte viel über die Insel, das Leben dort, das Leben selbst und den Tod, die schlichte aber bereichernde Philosophie der Menschen, ihre Spiritualität, aber auch viel über mich. Die Ungeduld und Neugier auf ein Leben in der großen weiten Welt ließen mich damals San Pietro verlassen und erst nach 30 Jahren widerkehren. Heute weiß ich, dass ich die Jahre nach San Pietro auf der Suche nach etwas war, was ich dort schon längst gefunden hatte. Ich bin gespannt darauf, wie sich das Nachdenken und Aufschreiben dieses Teils meiner Lebensreise anfühlen wird. Das Gleiche gilt auch für Dich. Du musst es nur tun.
Also, Dir einen schönen Genusstag und bleib gesund!
Genuss ist zuerst einmal eine Kopfsache und braucht ein Bewusstsein für Dinge oder auch Gedanken, …
Ich stehe heute Morgen im Home Office vor den Regalen mit Musik CDs. Meine Güte, …
Ich bin heute Morgen in meine Vorratskammer gegangen und habe mir die Bestände der Lebensmittel angeschaut. …
Ich habe letzte Nacht schlecht geschlafen. Dementsprechend Gedankenverhangen starte ich heute in den Tag. …
Ich bin heute Morgen wach geworden und habe nachgerechnet, wie viele Stunden ich gestern eigentlich vorm Bildschirm,…
Sonntag ist in unserer Familie ein Telefontag, besser Festnetztelefontag, wenn wir uns nicht persönlich zum Mittagessen …
Normalerweise denke ich bei den Nachrichten „Gott sei Dank betrifft mich das nicht!“ …
Ein großer Vorteil vom Arbeiten im Home Office ist, dass man ab und zu aufstehen kann, um sich im Wohnzimmer …
Ich wurde heute Morgen um 6:39 Uhr unsanft aus meinen Träumen gerissen. Das Telefon klingelte …
Ich arbeite gerne. Und eigentlich hat sich für mich als Freiberufler oder wie das jetzt in der Krise so schön heißt…
Heute Morgen habe ich gelesen, dass man sich und seinen Tag strukturieren soll, vor allem wenn man, wie viele in der momentanen Situation, von Zuhause aus arbeitet. …
Ich habe heute Morgen in der Tageszeitung den leider nicht mehr so gebräuchlichen Satz „Der Mensch lebt nicht vom Brot alleine“ gelesen. …
Man liest und hört in den letzten Tagen, gefühlt schon Wochen, in den Medien, …
Ich habe heute Morgen nach dem Aufstehen und wie an den meisten Tagen momentan ganz automatisch meinen grauen Fleece-Pullover angezogen. …
Momentan erreichen mich täglich eine Vielzahl von Mails, Benachrichtigungen über die sozialen Medien und Kurzmitteilungen bei Messenger Diensten,…
Ich habe gestern Abend für heute und morgen vorgekocht, Hühnchen Curry mit Auberginen und Kartoffeln. Lecker, …
Wenn es nicht so traurig wäre, würde ich glatt lachen. Mir ist mal wieder der Wert meiner Arbeit als Kulturschaffender oder Kulturfarmer, wie ich mich ja selbst bezeichne, …
Als ich heute Morgen den Frühstückstisch eindeckte… ja, das mache ich wirklich und nicht nur zum Frühstück, …
Die Corona Krise rüttelt ordentlich an der Überzeugung von uns Menschen bzw. erinnert uns an etwas, was wir in unserem normalen Alltag gerne verdrängen …
Ich bin heute Morgen nach dem ersten Kaffee auf die Terrasse gegangen, um mich an den ersten wärmenden Sonnenstrahlen zu erfreuen. …
Heute Morgen musste ich doch tatsächlich und trotz aller privaten und beruflichen Widrigkeiten, die die momentane Situation mit sich bringen, feststellen: …
Ich habe heute Morgen in der überregionalen Tageszeitung mit „Willkommen in der Realität“ eine großartige Überschrift gelesen. …
Gestern Abend habe ich mir mit großer Freude den fantastischen Film „Der Duft der Frauen“ von 1992 mit Al Pacino in der Hauptrolle angeschaut. …
Ich bin heute Morgen mit einem Lächeln im Gesicht aufgewacht. Ich habe heute Geburtstag …
Ich habe gestern eine Schreibpause eingelegt. Allerdings keine Denkpause. …
Ich schätze mich sehr glücklich, eine Kunst zu beherrschen, die mir die Chance gibt, besonders in Zeiten einer Krise wie der jetzigen, meinen Gedanken freien Lauf zu lassen: …
Der Glaube hat wieder Konjunktur, nicht nur weil Ostern ist. Die Menschen suchen Orientierung und vor allem Trost in Zeiten von Corona, …
Die meisten Menschen in Deutschland wünschen sich gerade, dass die Ausgangsbeschränkungen des „Lockdowns“ noch eine Weile erhalten bleiben, …
Ich wasche mir, auch ohne Corona, oft und gerne die Hände, natürlich nach jedem Toilettengang oder wenn ich bei beruflichen und privaten Treffen viele Hände geschüttelt habe, …
Vielleicht liegt es am schönen Wetter, wahrscheinlicher ist wohl, dass die schulfreie Zeit während der Corona-Krise dafür sorgt, dass neuerdings Kinder das Straßenbild wieder vermehrt prägen…
Ich habe wirklich kein Interesse, wie technische Geräte funktionieren, hatte ich noch nie. …
Ich bin heute Morgen aufgewacht und habe mir gedacht, wie sehr ich doch einfach mal wieder Essen gehen, also in ein richtiges Restaurant zum Essen und Trinken gehen würde…
In regelmäßigen Abständen überkommt mich dieses Gefühl, meist morgens beim Aufwachen, es ist wieder an der Zeit, ich muss das Bettzeug, also die Bettbezüge wechseln und waschen…
Außergewöhnliche Umstände und Zeiten verunsichern den Menschen und machen ihn nervös. Unruhig schauen alle auf die Verantwortlichen, egal ob aus Wissenschaft, Politik oder sonst woher…
Was für ein Wort: Öffnungsdiskussions-Orgie. Die Kanzlerin spricht damit aus, was momentan allerorts, real und virtuell, zu beobachten und zu spüren ist, die Nation kommt an ihre Grenzen…
Ich bin gestern Abend am Imbiss meines Vertrauens vorbeigelaufen und freute mich über die lange Schlange vor der Tür, alle zwei Meter ein Hungriger mit Appetit auf Currywurst, Burger und Pommes…
Als Genussmensch bin ich natürlich bemüht, mir meine Bedürfnisse zu befriedigen bzw. diese befriedigen zu lassen…
Ich bin ein sehr visueller Mensch. Ich liebe es, die Welt in all seiner Vielfältigkeit, egal ob in Form von Landschaften, Menschen, Alltagssituationen …
Ich habe gerade wirklich großes Mitleid mit den vielen Menschen, die ihr Geld normalerweise in oder mit der Gastronomie und Hotellerie verdienen …
Es ist schon faszinierend, was das tägliche und meist intuitive Sammeln von Ideen, Schlagworten, Nachrichten, Gedankenfetzen …
Da ich ja im Moment, wie eigentlich die ganze restliche Welt auch, nicht reisen kann …
Viele reden gerade davon, dass wir mehr Innovation brauchen und vor allem wagen müssen, um unsere Zukunft, momentan durch die Corona-Krise besonders ungewiss…
Mir fiel heute Morgen auf, dass ich mich nun schon seit sechs Wochen mit meinen täglichen Genussgedanken beschäftige …
Kein Licht ohne Schatten. Kein Genuss ohne Entbehrung. In Gedenken an meine Ex-Ehefrau Anita, die letzte Nacht verstarb…
Gestern schrieb ich aufgrund des Todes meiner Ex-Frau Anita von „Kein Licht ohne Schatten“. Ich war natürlich zurückversetzt in meine sieben Jahre, die ich in den USA gelebt habe. …
Die Routine des täglichen Aufschreibens meiner Genussgedanken hat in mir die Überzeugung reifen lassen, die Ereignisse während eines Schlüsseljahrs meines Lebens aufschreiben zu wollen…
Ich war heute Morgen auf der Waage und bin ziemlich stolz, ich habe mein Gewicht halten können, trotz Corona und der ständigen Versuchung durch die Heimarbeit und Nähe zum Kühlschrank…
Ich war gestern das erste Mal mit Mundschutz im Supermarkt einkaufen, ein seltsames, aber auch spannendes Gefühl. …
Ich denke seit Tagen schon darüber nach, woran mich das ständige Duellieren, das Hin und Her in der Gesellschaft, Politik, Berichterstattung und auch an den eigenen Überlegungen und Emotionen erinnert…
Juchuuu… denken sich die meisten… die Situation mit der Corona-Krise entspannt sich langsam, die Ausgangsbeschränkungen werden gelockert…
Ich bin nun nicht so der große Tänzer und will mich auch gar nicht über diese Vorstellung eines Cha-Cha-Cha tanzenden Paares im Zusammenhang mit der Krise lustig machen…
Momentan reden alle von der ersehnten Grenzöffnung zu den europäischen Nachbarn, ,,,
Heute ist Sonntag. Und Muttertag. Schön. Ich habe mir nicht viel vorgenommen, möchte entspannen, natürlich mit meiner Mutter telefonieren,…
Ich bin immer wieder erstaunt, was es in der Welt der Kulinarik doch noch alles zu entdecken gibt….
Es ist schon unglaublich, wie das Gehirn in Kombination mit dem Unterbewusstsein manchmal Menschen aus der Vergangenheit wieder ins Gedächtnis zaubert, ohne dass es einen Anlass dafür gäbe.
Gestern Abend habe ich eine Dokumentation über das „wilde Istanbul“ gesehen. Dabei ging es nicht um die Menschen, sondern um die Tiere, …